Paul McCartney bei einem Konzert 2018 Paul McCartney bei einem Konzert 2018

Paul McCartney setzt ein Zeichen: 2:45 Minuten Stille als Protest gegen KI

Ex-Beatle Paul McCartney und andere Stars haben ein ungewöhnliches musikalisches Statement veröffentlicht.

Fast fünf Jahre nach seinem letzten Soloalbum "McCartney III" veröffentlicht Ex-Beatle Paul McCartney nun einen neuen Track – doch statt Melodien oder Lyrics gibt es nur eins: Stille. Ganz genau 2 Minuten und 45 Sekunden davon. Und diese Stille ist lauter als so mancher Gitarrenriff.

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Warum Stille? Der Hintergrund des Protests

Der stille Track erscheint als Bonustitel auf der Vinylversion des Protestalbums "Is This What We Want?". Das Projekt richtet sich gegen die aktuellen Gesetzespläne der britischen Regierung im Umgang mit künstlicher Intelligenz. Viele Künstlerinnen und Künstler befürchten, dass ihre Musik künftig ohne fairen Schutz oder Zustimmung für KI-Trainings genutzt werden darf. Bereits Namen wie Kate Bush, Damon Albarn (Gorillaz, Blur), Annie Lennox (Eurythmics), Jamiroquai, Yusuf / Cat Stevens, Hans Zimmer und viele mehr haben ähnliche stille Tracks veröffentlicht – alle mit demselben Ziel: Aufmerksamkeit für die Bedeutung des Urheberrechts.

McCartneys Stille hat nicht nur symbolischen Charakter, sondern auch eine bewusste Länge. Die 2:45 Minuten erinnern an die Dauer des Beatles-Hits "With A Little Help From My Friends".

Das Protestalbum schafft es sogar in die Charts

Britische Musikerinnen und Musiker hatten bereits im Februar die digitale Version von "Is This What We Want?" veröffentlicht. Jeder der zwölf Tracks besteht fast ausschließlich aus Studiorauschen. Zusammengesetzt ergibt sich eine klare Botschaft: Die britische Regierung dürfe keinen Musikdiebstahl zugunsten von KI-Unternehmen legalisieren. Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der ungewöhnlichen Herangehensweise landete das Stille-Protestalbum in den Charts und wurde schnell zum Gesprächsthema.

Auch wenn Paul McCartney und die anderen diesmal keinen einzigen Ton spielen, trifft der Beitrag einen Nerv. In einer Zeit, in der KI Musik analysiert, nachahmt und neu erschafft, erinnert das stille Album daran, wie wichtig echter künstlerischer Ausdruck ist und bleibt.