(Foto: pixabay.com/jplenio)
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Waldsterben und Regenwaldabholzung - was hat es damit auf sich?

Marie beschäftigt sich diese Woche mit dem Thema Wald - Begriffe wie "Waldsterben" und "Regenwaldabholzung" hört man immer wieder, aber was hat es genau damit auf sich?

Obwohl Deutschland dicht besiedelt ist, ist es eines der waldreichsten Länder in Europa. 11,4 Millionen Hektar Wald gibt es in Deutschland. Damit ist knapp ein Drittel der Gesamtfläche Deutschlands mit Wald bedeckt.

Fakten zum Waldsterben

Mit dem "Waldsterben" ist die Schädigung der Waldflächen in Deutschland gemeint, die seit 1980 großflächig auftreten. Bisher konnte noch keine einzelne Ursache für das Waldsterben ausgemacht werden. Als wahrscheinlich gelten komplexe Luftschadstoffe, auch bekannt als "saurer Regen". Ausgelöst durch Industrie, Verkehr und auch Privathaushalte. In den 1980er Jahren wurde dann gehandelt: moderne Luftfilteranlagen, Katalysatoren oder auch bleifreies Benzin. 

Daran erkennst du das Waldsterben:

  • Auflichtung des Kronenbereichs aufgrund vorzeitigen Blattfalls
  • geringe Reproduktionsfähigkeit des Wurzelsystems


Was kann man gegen das Waldsterben tun?

Generell gilt auch hier: Umweltfreundlich unterwegs sein. Beispielsweise generell Strom sparen - sprich: Waschmaschine nur dann laufen lassen, wenn sie auch voll ist. Beim Heizen auf Gas oder Pellets achten, Pellets sind ein nachwachsender Rohstoff. Lieber mal öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrräder benutzen, anstatt mit dem Auto überall hinzufahren. Das alles hilft der Umwelt, Natur und vor allem den Wäldern unglaublich.

 

Während für das Waldsterben in Europa eben hautpsächlich Umwelt-Aspekte sorgen, wird der Regenwald immer weiter abgerodet. Was das mit dir zu tun hat und wie du dich dagegen wehren kannst, erklärt dir Marie.

Fakten zur Regenwaldabholzung

Jedes Jahr werden 128.000 km² tropischer Regenwald abgeholzt. Die Gründe dafür sind zahlreich: Holz, Papier, Umwandlung in Ölpalmen- oder Sojaplantagen, Rinderweiden oder zur Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas oder zum Bau von Großstaudämmen.

 

Grund 1: Anbau Futtermittel

Auch deine Bratwurst, die du gerne mal isst, kann für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich sein. Denn in Brasilien wird hauptsächlich Soja als Futtermittel für Tiere angebaut. Brasilien ist der größte Soja-Produzent der Welt, vor den USA und Argentinien. Die Fläche, auf der das Mastfutter angebaut wird, ist übrigens so groß wie ganz Hessen.

 

Was kannst du tun?

Kaufe Eier, Fleisch- und Milch­produkte aus ökologischer Haltung. Und aus deiner Region. Biobauern verfüttern vor allem Tierfutter vom eigenen Feld und aus der Umgebung. Damit schützt du nicht nur den Regenwald - es müssen auch weniger Tiere leiden.

Grund 2: Palmöl-Abbau

Der Regenwald wird gerodet, um Ölpalmen-, Soja-, Bananen- oder Kaffeeplantagen anzusiedeln. Palmöl ist ein beliebtes Pflanzenöl, die Pflanzen sind ertragreich und es gibt kein billigeres Öl auf dem Markt. Die Rodung setzt extrem viel Kohlenstoff frei, der als Kohlendioxid (CO2) die Erdatmosphäre schädigt.

Allerdings ist schon lange bekannt, dass Palmöl und Palmfett gesundheitsschädlich sein können. Bei der industriellen Verarbeitung entstehen verschiedene gefährliche Schadstoffe (sogenannte Fettsäureester) - vor allem wenn die Pflanzenöle bei hoher Temperatur raffiniert werden.

Wie erkennst du Palmöl?

Es gibt verschiedene Bezeichnungen für Palmöl: Palmfett, Palmkernöl, Pflanzliches Fett. In Kosmetika wird Palmöl wie folgt gekennzeichnet: Cetyl/Cetearyl, Lauryl/Lauroyl/Laurate, Palm/palmate/Palmitate oder Stereayl/Stereate.

Eine Liste mit palmölfreien Produkten findest du hier.

Grund 3: Tropenholz

Holz aus tropischen Regenwäldern ist oft besonders haltbar und billig. Das liegt daran, dass Löhne dort niedriger sind und die Bäume nicht extra gepflanzt, sondern nur abgeholzt werden. Und das auch meistens illegal. Allerdings verlieren durch die Abholzung Tier- und Pflanzenarten ihren Lebensraum. Hinzu kommt, dass um die Abholzung möglich zu machen, Infrastruktur, also Straßen, etc., mitten in den Regenwald gebaut werden.

Das kannst du tun:

  • Alternativen zu Tropenholz: Robinie (sehr dauerhaft) und Eiche (dauerhaft)
  • Möbel und Holzprodukte aus heimischen Arten und naturnaher Waldwirtschaft kaufen
  • Auf haltbare Produkte achten, die nach Jahren des Gebrauchs abgeschliffen, verleimt und neu lackiert oder geölt werden können
  • Gartenmöbel sollten nicht tagelang im Regen stehen und während des Winters trocken aufbewahrt werden

 

Weitere Tipps

  • Benutze Recycling-Toilettenpapier
  • Reduziere deinen Fleischkonsum und achte beim Fleischkauf auf Regionalität und Bio-Fleisch
  • Papierverbauch reduzieren: Drucke nur aus, was du wirklich brauchst und verwende Papier mehrmals: Wenn du Papier beidseitig bedruckst oder einseitig bedrucktes Papier für Notizen verwendest, kannst du viel Holz sparen
  • Kaufe möglichst wenig Fertigprodukte: In Fertigprodukten ist oft Palmöl enthalten, für das Regenwälder abgeholzt werden
  • Vermeide Wegwerf-Produkte: Getränke wie Capri-Sonne oder Einmaldosen - wo immer du kannst. So sparst du Ressourcen und die Natur wird nicht für die Aluminium-Gewinnung zerstört
  • Benutze keine Grillkohle aus Tropenholz: Nimm stattdessen lieber Grillkohle aus heimischen Hölzern mit Naturland-Siegel, Grillkohle aus Buche oder aus Olivenkernen