Nachhaltige Fischerei
(Foto: IMAGO / Gottfried Czepluch)
Nachhaltige Fischerei
(Foto: IMAGO / Gottfried Czepluch)

Nachhaltige Fischerei: Darauf musst du achten!

"Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön", heißt es in einem bekannten Volkslied. Dies gilt vor allem für den Menschen, wenn er auf seiner Yacht die Segel setzt und sich in die großen blauen Weiten des Meeres oder sogar Ozeans stürzt. Für "Fische" ist eine Seefahrt allerdings nicht ganz so erfreulich. Denn für sie ist es meist die letzte Reise mit dem Zielhafen Kochtopf oder Grill. Natürlich ist das grundsätzlich erstmal nicht bedenklich, denn Fisch und Meeresfrüchte sind fester Bestandteil vieler kulinarischer Spezialitäten weltweit. Es wäre auch wirklich schade, sich diesem Genuss vieler Fischgerichte komplett zu entziehen. Umso achtsamer ist es, sich dieser Kostbarkeit bewusst zu sein und ein Verständnis von den Lebensräumen und dem Ökosystem der Fische zu entwickeln.

Das richtige Stichwort für dieses Themengebiet ist "Nachhaltige Fischerei". Die Umweltorganisation "Greenpeace" hat Kriterien definiert, an denen sich verantwortungsbewusste Fischerei halten sollte. Die Basis jedes Fischereimanagements sollte es sein, nach dem Vorsorgeprinzip zu handeln. Dies beinhaltet alle möglichen Gefahren für den Fischbestand, das Ökosystem und die Meeresumwelt zu erkennen und vorzeitig abzuwenden, damit es irgendwann nicht heißt: "Findet Nemo". Umsetzungsmöglichkeiten, um diese Ziele zu erreichen, sind zum Beispiel die Einrichtung von Meeresschutzgebieten, an denen die Fischerei verboten ist und sich die Natur und Fischpopulationen frei entfalten und entwickeln können. Auch Fangquoten auf wissenschaftlicher Basis helfen, die Fischerei für zukünftige Generationen zu erhalten.

Natürlich schippert nicht jeder selbst auf See und muss sich beim Fischen um "Nachhaltige Fischerei" Gedanken machen. Aber auch beim Gang in den lokalen Supermarkt ist es möglich, auf "Nachhaltige Fischerei" zu achten.

Wir geben dir ein paar Tipps, wie du die Nachhaltigkeit in den Ozeanen der Welt förderst.

1. Erkenne die Kostbarkeit dieser natürlichen Ressource

Die Fischbestände in den Ozeanen sind eine natürliche Ressource, die sich selbst regulieren kann. Bei Überfischung und Zerstörung der Ökosysteme können aber auch die Fischbestände zu einer begrenzten Ressource werden. Mache dir dies bewusst und betrachte "Fisch" als ein Luxusgut. In früheren Zeiten wurde Fisch sogar nur maximal einmal die Woche gegessen.

2. Achte beim Fischkauf auf Gütesiegel

Um es dem Käufer auf den ersten Blick leicht zu machen, ob es sich bei dem Produkt im Supermarkt um nachhaltig gefischten Fisch handelt, gibt es zahlreiche Gütesiegel, an denen du dich orientieren kannst. Obwohl viele Produkte ein Gütesiegel aufweisen, gibt es auch an den vermeintlich nachhaltigen Produkten Kritik, denn es gibt qualitative Unterschiede bei den Siegeln. "Greenpeace" schreibt auf ihrer Webseite, dass es kein Gütesiegel gibt, das die Organisation "uneingeschränkt" empfiehlt. Wir präsentieren dir dennoch eine Liste von Gütesiegeln, die Kriterien von "Nachhaltiger Fischerei" aufweisen, da sie ein Schritt in die richtige Richtung sind:

  • Marine Stewardship Council (MSC)
  • Aquaculture Stewardship Council (ASC)
  • Friends of the Sea (FOTS)
  • Naturland- oder Bioland-Bio-Siegel
  • Bio-Siegel der EU (auch wenn nur der Mindeststandard an Nachhaltigkeit berücksichtigt wird)

3. Fisch kommt nicht nur aus dem Meer

Wer nicht auf Fisch verzichten möchte, kann auch auf Süßwasserfische wie Karpfen oder Forelle zurückgreifen, wenn sie aus einer nachhaltigen Zucht kommen. Diese weiteren Fischarten kannst du auch sorgenfrei genießen: Pangasius, Tilapia oder afrikanischer beziehungsweise europäischer Wels.

4. Wenn Tunfisch, dann nur mit Gütesiegel

Tunfisch gehört zu den beliebtesten Fischsorten, die es bei uns auf den Teller schaffen. In vielerlei Hinsicht kann der Konsum aber kritisch betrachtet werden. Zum einen sind die Bestände von Tunfisch immer weiter rückläufig. Zum anderen sterben beim Fang oft zahlreiche Meeresvögel und Delfine. Wenn es schon Tunfisch sein soll, dann ist es ratsam, auf das "Dolphin Safe" Siegel zu achten, welches garantieren soll, dass keine Delfine beim Fang verendet sind.

5. Informiere dich regelmäßig

Für die "Nachhaltige Fischerei" gibt es kein Patentrezept. In den Ökosystemen der Meere herrscht ständiger Wandel. Deshalb ist es ratsam, sich immer wieder mit dem Thema auseinanderzusetzen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Du interessierst dich für andere nachhaltige Themen? Dann schau mal bei Green Up Your Life vorbei.